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Post-Brexit: Undercover als Migrant in England

Aimée | 28. November 2016

Die größten Vorurteile einiger Briten gegenüber Migranten sind, dass sie den Engländern staatliche Leistungen und Arbeitsplätze wegnehmen würden. Doch die Realität der osteuropäischen Migranten sieht ganz anderes aus. Die Zahl der Obdachlosen hat sich in den letzten fünf Jahren in London verdoppelt und etwa ein Drittel davon stammt aus Osteuropa. Während die Mieten in London immer weiter steigen, werden die Armen aus der Großstadt vertrieben. Und die, die bleiben, bekommen billige “cash in hand” Jobs unter erbärmlichen Konditionen.

Undercover als Migrant in England

VICE Reporter Ben Judah geht der Frage nach, wie das Leben der Migranten aus Osteuropa in England wirklich aussieht. Insbesondere jetzt nach der Brexit-Entscheidung. Er schläft in U-Bahnhöfen mit rumänischen Teenagern, die gerade in London angekommen sind und noch keine Unterkunft oder Arbeit gefunden haben. Er fährt nach Luton und besucht polnische Arbeiter, die in verlassenen Gebäuden schlafen müssen und nachts überfallen und zusammengeschlagen werden. Außerdem begibt er sich undercover zu einem Treffpunkt für illegale Arbeiter, wo Arbeitskraft auch im schlimmsten Fall für eine Portion Hühnchen und Pommes angeboten wird. In den meisten Fällen, verdienen sie viel weniger als der vorgegebene Mindestlohn.

Arbeitsverträge und Mindestlöhne? Fehlanzeige.

Die VICE Reportage zeigt die bittere Realität vieler Menschen, die auf der Suche nach einem besseren Leben nach Großbritannien gekommen sind. Ihre Zukunft sieht düster aus: Es gibt keine Krankenversicherung, die vom Staat bezahlt wird. Kein sicheres monatliches Einkommen, geschweigedenn Mindestlöhne oder Arbeitsverträge. Viele polnische und rumänische Migranten wollen daher wieder zurück nach Hause. Denn viel schlimmer als in England kann es dort nicht mehr sein..

Foto: Screenshot/Vice