Nadia durchlebt, was fast alle Teenager schon mal durchlebt haben: die Schule geht ihr auf die Nerven, sie streitet sich mit allen Erwachsenen in ihrem Umfeld, trinkt Alkohol. Nach einem schlimmen Streit mit ihrer überforderten Mutter, wird sie zu Hause rausgeschmissen ohne eine neue Wohnung zu haben. Ist Nadia obdachlos? Natürlich nicht, denkt sie – Obdachlosigkeit ist etwas, das alten Männern widerfährt, die im Leben sowieso nichts mehr zu verlieren haben. Der Direktor ihrer Schule, der sie eines Morgens auf einer Parkbank liegen sieht, ist da anderer Meinung und möchte dem Mädchen helfen. Gegen ihren Willen ergreift er Maßnahmen und es stellt sich heraus, dass er selbst einen ganz besonderen Bezug zur Obdachlosigkeit hat.
Nadia: Ernst und einfühlsam
Nadia schafft in kurzer Zeit unwahrscheinlich viel. Innerhalb von Minuten gelingt es dem Film, eine starke Beziehung zwischen Nadia und ihrem Direktor aufzubauen, die es einem aber bis zum Ende auf eine positive Weise nicht einzuordnen gelingt. Es ist keine Freundschaft, denn die junge Frau lässt Niemanden an sich heran; gleichzeitig aber auch keine klare Beziehung zwischen Opfer und Helfendem. Vermutlich irgendetwas dazwischen.
Der Kurzfilm meistert es, eine klare Handlung einfühlsam bis zum Ende zu erzählen. Nebenbei kann er einiges ernstes Wissen über Jugendobdachlosigkeit vermitteln und den Zuschauer so zum Nachdenken bewegen.
Einen weiteren Kurzfilm über Obdachlosigkeit in den USA könnt ihr hier auf Mediasteak schauen.
Bild: Screenshot/YouTube/NADIA Kurzfilm