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Erdogan – Im Rausch der Macht | arte

Anne | 16. Juli 2017

Von großen Teilen seines Volkes geliebt, bei seinen Gegnern verhasst und von vielen gefürchtet. Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan spaltet die Meinungen wie kaum ein anderer. In der aufschlussreichen Dokumentation untersuchen Guillaume Perrier und Gilles Cayatte die politische Lage am Bosporus. Hier formte Erdogan durch seinen Politikstil die Türkei zu einem Ein-Mann-Staat, den er mit strenger Hand regiert.

Vom Bürgermeister zum Staatspräsident

Der umstrittene Machthaber hat eine lange Politikerkarriere hinter sich. Anfangs war er Oberbürgermeister von Istanbul und machte sich hier  ziemlich beliebt. Daraufhin wurde er Vorsitzender der islamisch-konservativen AKP und langjähriger Ministerpräsident. Lange Zeit sah ihn die Welt als einen Mann, der sich für Demokratie einsetzt, das Militär in seine Schranken weißt und einen moderaten Islam in seinem Land anstrebt. Während seiner Regentschaft stiegen Wirtschaftswachstum und das Einkommen der Bürger enorm.

Doch spätesten seit er im August 2014 Staatspräsident der Türkei wurde, änderte sich das Bild. Denn der Machtpolitiker geht systematisch gegen oppositionelle Meinungen und freie Medien vor.

Erdogan Doku – Im Rausch der Macht

Die Aushöhlung von Bürgerrechten und Pressefreiheit, konservative Bevormundung, Korruption und die gerade zu größenwahnsinnigen Bauprojekte des Herrschers, der sich gern als Sultan inszeniert, haben massive Bürgerproteste auf den Plan gerufen. Die Doku lässt zahlreiche Menschen zu Wort kommen, die die innenpolitischen Auseinandersetzungen im Alltag erfahren. Außerdem ist es ihnen gelungen, ein Interview mit Fethullah Gülen (über die Gülen-Bewegung: Was sie ist und was sie will), dem ehemaligen Verbündeten von Erdogan und heutigen Staatsfeind Nummer 1, zu führen.

 

Zwei weitere Dokus zum Thema findet ihr hier auf Mediasteak.

Außerdem spannend – das Spiegel E-book:

 

Bild:© Alegria, Erdogan Doku – Im Rausch der Macht,  arte

Verfügbar bis: 09. August 2017