„Jude“ – das ist ein gängiges Schimpfwort, das hab ich schon in der Grundschule so gehört.
Gewaltverherrlichung, Homophobie und Frauenfeindlichkeit im deutschen Rap sind nicht neu (Doku zum Thema auf Mediasteak). Doch, dass auch Rap antisemitisch sein kann, war lange Zeit kein großes Thema. Noch bevor die große Antisemitismus-Debatte nach der Echo-Verleihung losbrach, hat sich die Journalistin Viola Funk mit dem Thema beschäftigt. Aktueller denn je ist jetzt ihre vor einigen Wochen veröffentlichte Doku Die dunkle Seite des deutschen Rap.
Judenhass oder Provokation?
Zu Wort kommen hier Rapper wie Kolja Podkowik von der Antilopen Gang, welche sich gegen antijüdische und rechte Hetze einsetzt. Oder auch P.A. Sports, der unter anderem einen Track mit dem Namen „HS.HC“, was für „Hurensohn Holocaust“ steht, herausgebracht hat. Außerdem analysiert der Politikwissenschaftler Jakob Baier verschiedene Textzeilen und Symbole von Rappern, unter anderem aus Kollegahs Musikvideo „Apokalypse“, in dem der Stellvertreter des Teufels einen Ring mit Davidstern trägt. Auch die Rapper-Promoterin Marina Buzunashvilli erzählt über ihre Erlebnisse.
Marina ist Jüdin. Trotzdem arbeitet sie mit Gangster-Rappern wie Haftbefehl zusammen, der mit Textzeilen wie „Ich ticke Kokain an die Juden von der Börse“ in die Schlagzeilen gekommen ist. Obwohl sie selbst schon antisemitische Anfeindungen von Rappern bekommen hat, sagt sie in der Doku, dass man nicht jede Textzeile auseinander nehmen sollte.
Ist deutscher Rap antisemitisch?