Was unterscheidet die Berlinale vom Konkurrenten Cannes? Kennen Franzosen Til Schweiger? Und wer ist „Didier“? Mit Vorfreude blickt ARTE-Reporter Sven Waskönig auf die 68. Filmfestspiele von Berlin. Über Heizpilze statt Strand, Pils statt Schampus und die Jagd auf Bären.
Die gute alte Zeit
Früher. Früher war alles besser. Früher liefen die Filme in der Waldbühne und die Stars im Sommerlicht in kurzen Klamotten durch die Stadt. Und: Früher war ich noch nicht geboren. Jetzt ist es kalt. Arschkalt. Februar in Berlin. Heute ist Mittwoch. Das ist der Tag, an dem sich das ARTE-Team jedes Jahr vor der offiziellen Eröffnung der Berlinale in der Hauptstadt trifft – und jedes Jahr stellen meine französischen Kollegen die gleiche Frage: „Pourquoi fait-il si froid ici?“ Warum ist es so kalt? Antwort: Die Berlinale ist neben den Filmfestspielen von Cannes und Venedig ein sogenanntes A-Festival, gehört also zur Topliga der internationalen Filmfestivals, und musste bereits in den 1970er Jahren dem wahren A-Festival in Cannes gegenüber auf gebührenden Abstand gehen. Resultat: Herzlichen Glückwunsch, Sie haben einen Heizpilz gewonnen!
Berlinale Artikel: „Im Winter tut’s weh“
„Dickes B, oben an der Spree, im Sommer tust du gut und im Winter tutʼs weh“, singt die Gruppe Seeed über die Hauptstadt. Auch wenn es im Winter wirklich wehtut, die Berlinale selbst ist nicht das dicke „B“ oben an der Spree, eher das kleine „a“ unten am Potsdamer Platz. Die Weihnachtsdeko ist noch nicht ganz ab und die Stadt benimmt sich wie deine Tante Helga, bei der unangekündigt George Clooney vor der Haustür steht. Wer diese Tage überleben will, braucht einen Plan: la meilleure façon de survivre à une attaque d’ours – die ideale Strategie zum Überleben einer Bärenattacke.
Übrigens: Die Standardfrage meiner französischen Kollegen nach einem Kinobesuch in Berlin lautet: „C’était quoi?“ – Was war das?
Dieser Artikel erschien zuerst im ARTE Magazin. Den vollständigen Beitrag findet ihr hier.
Filmfestivals zeichnen regelmäßig auch die Arbeit hinter der Kamera aus. Ein guter Zeitpunkt, selber einmal hinter die Kulissen zu blicken. Diese Kurz-Doku auf Mediasteak ermöglicht euch diesen Blick sogar in 360°! Einen weiteren Artikel zur diesjährigen Berlinale könnt ihr hier übrigens auch finden.
Bild: © Berlinale