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Roadtrip – ein Sommermärchen in Berlin

Anne | 24. Februar 2025

Roadtrip ist so sehr Berlin, spiegelt so die Seele unserer Generation und bereitet so ein wunderbares Sommergefühl!

Der Kurzfilm zeigt einen jungen Träumer, der zwischen den existenzialistischen Fragen des Lebens, dem Philosophieren über den Nagel in der Wand, und einer Zigarette nach der nächsten nicht zum Schlafen kommt. Spät geht die Sonne unter, in den lauen Sommernächten klappern Flaschensammler die Mülltonnen ab, Füchse streifen durch die Straßen, die U1 rappelt über die Schienen und wieder geht die Sonne auf – ohne, dass der Traumtänzer geschlafen hätte. Lethargisch, orientierungs- und antriebslos lässt J. die Tage und Nächte an sich vorbeiziehen bis sein alter Nachbar, mit dem er oft auf dem Dach sitzt und über Berlin blickt, ihm rät, auf Reisen zu gehen. Doch immer kommt etwas dazwischen. Und dann ist da noch das coole Barmädchen, welches er nun Nacht für Nacht in „Attilas Schuh“ besucht…

„Ja, ein Whiskey.“

Der liebevoll gezeichnete Film zeigt sehr schön, wie ein Großteil der in Berlin gestrandeten Mitzwanziger zwischen Abitur und Familiengründung tickt. Allein dieser Dialog nachts in einer Bar, lässt erahnen, was die sogenannte Generation Y bewegt:

Barkeeper: „Was möchtest’n?“
J: „Was ich möchte? Ähh…. Ich möchte endlich anfangen zu leben. Die ganze Skala des menschlichen Gefühlsspektrums erfahren. Mich verlieben, mich verstanden fühlen, eins sein mit der Welt, nicht ständig das Gefühl haben, etwas zu verpassen. Mich selbst verwirklichen und Menschen mit dem, was ich mache, tief berühren.“
„Ähhhhh, ’n Whiskey?“ 
„Ja, einen Whiskey.“

Roadtrip – ein Film von Absolventen der Kunsthochschule

Der mit tollem Sound unterlegte Animationsfilm ist den Barmädchen Berlins gewidmet. „Roadtrip“ entstand als Abschlussarbeit von Xaver Xylophon und Ariana Berndl an der Berliner Kunsthochschule „Weißensee“ und lief auf vielen renommierten Festivals.

Bild: Screenshot aus dem Kurzfilm „Roadtrip“

Kategorien: Kurzfilm, Liebe & Sex, Urban