Frankie Wilde regiert zehn Jahre lang die DJ-Szene Ibizas. Als König kann er sich alles leisten. Unendlich viele Drogen, unendlich viele Frauen, unendlich abstoßende Ausfälle. Sein Status lässt alles verzeihen. Die Unendlichkeit erweist sich jedoch als Trug. Denn unvorhergesehen wird auf Wildes Party die Musik wortwörtlich leisegedreht: Er verliert das Gehör. Und damit auch scheinbar zusehends den Verstand. Da Wilde jedoch eigentlich ein gescheites Köpfchen ist, ohne welches er bestimmt nicht so weit gekommen wäre, nimmt er sich seiner neuen Lebensumstände an. Er entdeckt musikalisch und menschlich eine neue Welt für sich. Doch schafft und will er es, an vergangene Erfolge anzuknüpfen?
It’s all gone Pete Tong ist eine Reminiszenz an die Nullerjahre
Nachdem die 90er Jahre modisch zuletzt verarbeitet wurden, ließe sich dieser Spielfilm hervorragend nutzen, um ein Revival der 2000er anzupacken. Denn It’s all gone Pete Tong spiegelt mit seinen sinnlos getönte Sonnenbrillen und Synthetik-Kleider tragenden Figuren diese einmalige Ära wider (vielleicht sollte man es sich mit dem Revival nochmal überlegen). Der dokumentarische Charakter wird dabei verstärkt durch eingebaute (natürlich fiktive) Interviews mit international bekannten DJs zum Leben von Wilde. Zeitlos ist demgegenüber die Thematik über den Kampf mit den eigenen Dämonen und denen, die Erfolg und Ruhm so mit sich bringen. Außerdem wirft der Film einen kritischen Blick auf profitorientierte Ausschlachtungsmechanismen in der Musikindustrie und Popkultur, die auch vor einem gehörlosen DJ auf einer Insel nicht Halt machen.
Ein manchmal abstoßender, oftmals humorvoller Film mit ernsten Wendungen und einem besonders engagierten Hauptdarsteller (Paul Kaye).