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Lady Vengeance

Stephanie | 05. Juli 2018

Lee Geum-ja wird in diesem Film zurecht als Lady Vengeance betitelt. Mit der Eleganz einer feinen Dame sehnt sie nach Rache an dem Mann, der ihr Leben ruiniert hat. Als unschuldiges Schulmädchen wurde Lee Geum-ja von ihrem Lehrer manipuliert und bekommt seinetwegen eine lebenslange Haftstrafe auferlegt. Daraufhin stiehlt der blutrünstige Verbrecher sogar Geum-jas kleine Tochter. Bereits im Frauengefängnis erhält die Verurteilte den Ruf einer Rächerin, indem sie ungerecht Handelnde bestraft. Die Freundinnen, die sie sich durch diese Einsätze verdient, erweisen sich als wertvolle Komplizinnen. Denn sie helfen Geum-ja, als sie frühzeitig aus der Haft entlassen wird und an ihrem ehemaligen Lehrer Rache üben will. Zudem gilt es, ihre Tochter wiederzufinden. Es beginnt eine Reise, die Geum-ja bis zu anderen Kontinenten führt…

„Stilvoll“ ist bei Lady Vengeance Stichwort

„Stilvoll“ lässt sich nicht nur auf die Figur Geum-jas anwenden, deren Eleganz und Feinheit schon fast die Brutalität ihrer Taten vergessen lassen, sondern auch auf die gesamte Inszenierung des Rachefeldzuges. Von Beginn an versetzt Park Chan-wooks Werk die Zuschauenden in die überspitzt dargestellte Welt um Geum-ja und ihre Gefängniskolleginnen. Dies ist besonders der gekonnten farblichen Komposition der einzelnen Szenerien zu verdanken. Sie muten durch ihren abgerundeten Stil wie eine Mischung aus Wes Anderson und Wong Kar-Wai an. An letzteren erinnert im Übrigen auch die tragende Wirkung der eingesetzten Musik: Die u.a. barocken Klänge verleihen der Brutalität des Dargestellten eine skurrile Leichtigkeit und versetzen die Zuschauenden wie in eine nie dagewesene Zeit.

Der Film ist der letzte Teil der lose zusammengesetzten Rache-Trilogie vom südkoreanischen Regisseur Park Chan-wook. Zu dieser zählt auch der preisgekrönte Kultfilm Oldboy.

Bild: Metropolitan FilmExport

Kategorien: Film & Serie