<

Vernetzt – in sechs Schritten um die Welt

Ronas | 05. März 2018

Damit eine Nachricht einen zufällig ausgewählten Empfänger erreicht, braucht es durchschnittlich sechs Schritte. So lautet eine gängige Gesellschaftstheorie, auch „Kleine-Welt-Phänomen“ oder „Six Degrees of Seperation“ genannt. Hinter dieser Erkenntnis, die zunächst einfach nur ein interessantes Gedankenexperiment zu sein scheint, steckt in Wahrheit ein riesiges wissenschaftliches Potential: Das Ergründen von Netzwerken. Seit Jahren schon arbeiten Forscher auf Hochtouren, um die Gültigkeit dieser Theorie zu überprüfen. Die Netzwerke Doku Vernetzt – in sechs Schritten um die Welt zeigt die Ergebnisse.

Die Bacon-Zahl

Bekannt wurde die Theorie durch die Bacon-Zahl. Was als kleiner Spaß startete, bekam plötzlich wissenschaftliche Relevanz. Die Bacon-Zahl gibt an, über wie viele Stationen Schauspieler über die Filme, in denen sie gemeinsam mit Kevin Bacon vor der Kamera standen, miteinander verbunden sind. Bacon selbst hat also die Zahl 0. Schauspieler, die in einem Film gemeinsam mit Bacon auftraten, haben die Bacon-Zahl  1. Ein Schauspieler, der mit einem dieser Schauspieler einen Film gedreht hat, jedoch nicht mit Kevin Bacon, hat die Bacon-Zahl 2 und so weiter. Die Erfinder des Bacon-Versuchs behaupteten, niemand hätte eine größere Bacon-Zahl als 6. Auch wenn inzwischen vereinzelt Darsteller mit einer höheren Zahl gefunden wurden, sind die Ergebnisse beeindruckend.

Wir haben es getestet: Selbst deutsche Schauspielerinnen und Schauspieler, wie Paula Beer (Hauptdarstellerin der tollen Serie Bad Banks) oder Tom Schilling (Oh Boy) haben eine Bacon-Zahl von 3, beziehungsweise 2. Den Test könnt ihr übrigens mit dem Oracle of Bacon selbst durchführen.

Netzwerke Doku: Wissenschaft hautnah

Doch die Doku zeigt auch, worin die Relevanz dieser Ergebnisse eigentlich liegt. Denn Netzwerke existieren nicht nur in der Gesellschaft, sondern auch in Computern oder im menschlichen Körper. Zum Beispiel hoffen einige Wissenschaftler, durch das tiefere Verständnis von Netzwerken Krankheiten vor ihrem Ausbrechen heilen oder die Zukunft vorhersagen zu können. Vernetzt gibt einen informativen und spannenden Einblick in die Forschung zu Netzwerken, die ihren Ausgangspunkt im „Kleine-Welt-Phänomen“ findet. Sie begleitet Wissenschaftler bei ihrer Arbeit zur Erforschung des Phänomens und stellt spannende Theorien vor. Wir sind also hautnah bei einer Forschung dabei, die noch lange nicht abgeschlossen ist.

Noch mehr Erkenntnisse

Es gibt noch mehr Infos zu Netzwerken auf Mediasteak: Dieser Podcast beschäftigt sich ebenfalls mit dem Thema. Das Buch, das als Grundlage zum Bacon-Experiment diente, findet ihr hier: 

Bild: ZDF Enterprises

Kategorien: Gesellschaft