„Sie tragen dich dorthin, wo Gott ist“, antworteten ihm indigene Bewohner des Dorfes Huautla de Jiménez, als er wissen wollte, warum um Himmels willen sie Pilze verehrten. Hier, in den Hochebenen Südmexikos, sollte Roger Gordon Wasson, New Yorker Banker und Hobbyforscher, im Jahr 1955 finden, was er 30 Jahre lang gesucht hatte: den Pilz Teonanácatl – das „Fleisch der Götter“. Wasson wusste, dass Menschen im Laufe der Jahrhunderte in verschiedenen Teilen der Welt einen Pilzkult betrieben. Doch er fand in modernen Aufzeichnungen keinen Nachweis, warum dem so war. Wie die meisten seiner Zeitgenossen unterschied er Pilze schlicht in zwei Kategorien: essbar oder giftig. Die indigene Schamanin María Sabina weihte den neugierigen Großstädter in ein tiefer gehendes Geheimnis ein. Er durfte an einer Zeremonie teilhaben, deren wichtigster Programmpunkt auf die religiösen Riten der Maya und Azteken zurückgeht: den Verzehr psilocybinhaltiger Pilze.
Im Königreich der Pilze – viel mehr als nur giftig oder ungiftig
Wassons Erfahrungsbericht avancierte im Laufe der Jahre nicht nur zur Lieblingslektüre von sinn- und rauschsuchenden Hippies. Er gilt bis heute als wichtiger Ausgangspunkt für die Wiederentdeckung der Pilze in der westlichen Kultur.
Auch die ARTE-Dokumentation Im Königreich der Pilze beschwört die Andersartigkeit der Fungi. „Wir wissen viel über Einzeller wie Bakterien und Vielzeller wie Pflanzen und Tiere“, erklärt Mark Fricker, Biologe an der Oxford University. „Pilze hingegen sind ungewöhnlich, weil sie ein einziges, verbundenes Netzwerk sind.“
Lest hier den ganzen Beitrag im ARTE Magazin.
Und wer noch mehr über das „Fleisch der Götter“ erfahren möchte, kann sich mit diesem Buch belesen:
Bild: Steve Axford