„Meine Mutter sagt immer, eine Frau die keinen Ehemann hat, ist wie einfach gekochter Reis. Fade, unappetitlich, nutzlos.“ – „Ich mag einfach gekochten Reis.“
Radha und ihre Schwägerin Sita leben gemeinsam mit ihren Ehemännern und der Mutter der Männer in einem Haus in Delhi. Aufgrund von arrangierten Hochzeiten mit den Brüdern sind die beiden Frauen in dieser traditionell lebenden, indischen Familie gelandet. Beide Ehen sind ohne Liebe. Während sich Sitas Ehemann mit einer anderen Frau vergnügt, hat sich Radhas Ehemann ganz der Religion und der Askese verschrieben.
Wie Millionen anderer indischer Frauen müssen sich Radha und Sitha ihren Männern und den Gesetzen der Familie beugen. Ein Ausbruch aus dieser Unterdrückung würde für die Frauen gesellschaftliche Ausgrenzung und der soziale Abstieg bedeuten. Demzufolge fügen sie sich der Situation und sagen Sätze wie: „Ist es nicht unglaublich, wie wir an Bräuche und Rituale gebunden sind? Jemand braucht nur auf meinen Knopf zu drücken, auf dem ‚Tradition‘ steht, und ich reagiere wie ein dressierter Affe.“
Fire würdigt die Frauen Indiens
Doch dann entwickelt sich zwischen den beiden Frauen eine zärtliche Liebe und gemeinsam möchten sie ein neues Leben beginnen.
Poetisch und bildgewaltig erzählt Regisseurin Deepa Mehta in diesem wunderbaren Film vom Leben in Indien zwischen Moderne und Tradition. Mit Fire – und ebenso mit den anderen beiden Filmen aus der Trilogie Water und Earth – würdigt sie die Frauen Indiens. Welche oft immer noch in tradierten Geschlechterrollen leben müssen und an Konventionen gefesselt sind.
Wenn euch Fire gefallen hat, empfehle ich euch sehr, auch die beiden anderen Filme der Trilogie zu schauen. Sehr bewegende und mitreißende Filme!
Bild: Watchbox / © Sony