Bei einem schrecklicher Arbeitsunfall vor zwei Jahren starb ein Schweißer einer polnischen Werft an seinen schweren Verbrennungen. Doch nicht nur die Umstände, die zu dem Unfall führten, sind bedenklich. Ebenso die Herkunft des Toten wirft einige Fragen auf: der Mann war Nordkoreaner.
Ausbeutung nordkoreanischer Arbeiter in der EU?
Die VICE-Reportage Cash For Kim bringt Skandalöses ans Tageslicht. Europäische Firmen pflegen offenbar lukrative Geschäftsbeziehungen mit staatlichen Firmen aus Nordkorea – der „weltgrößten illegalen Arbeitsagentur“. Um den internationalen Sanktionen zu entgehen, schickt Kim Jong-un schätzungsweise 50.000 Zwangsarbeiter ins Ausland. Damit erwirtschaftet das Regime Milliarden. Und Polen scheint ganz vorne in der Ausbeutungsmaschinerie mitzuspielen.
Neben internationalen Experten sprachen die VICE-Filmemacher Sebastian Weis und Manuel Freundt mit nordkoreanischen Zwangsarbeitern. Die Zustände, die sie aufdeckten, sind furchtbar. Jedoch wollten viele der Arbeiter keine Fragen beantworten. Die Angst um ihr Leben und das ihrer Familien ist zu groß. Außerdem kommt eine dubiose Geschäftsführerin zu Wort, deren Firma Nordkoreaner ausbeutet und wie Vieh behandelt. Die Dokumentation Cash For Kim zeigt einmal mehr, wie Wirtschaftsinteressen über Menschenrechte gestellt werden.
Aktuelle Entwicklung: Am vergangenen Sonntag, zwei Wochen nach Veröffentlichung der VICE-Reportage, hat das polnische Außenministerium verkündet, dass nordkoreanische Arbeiter das Land nicht mehr betreten dürfen. Als Grund wird die Unterstützung der internationalen Sanktionen gegen das nordkoreanische Atomprogramm genannt. Doch sicherlich werden auch die Enthüllungen durch VICE News eine Rolle spielen.
Wenn ihr mehr zu Nordkorea wissen wollt, schaut euch unbedingt diese Doku an!