Die 12. Ausgabe der achtung berlin – new berlin film awards ging gestern zu Ende. Eine Woche lang wurden insgesamt 70 Werke aus Berlin und Brandenburg dem Publikum des Berliner Filmfestivals präsentiert. Neben Spiel- und Dokumentarfilmen, konnten sich die Besucher über zahlreiche Kurzfilme freuen. Wir waren dabei und ein Kurzfilm ist uns besonders ins Auge gefallen: [Out of Fra]me von Sophie Linnenbaum.
Der Film handelt von Paul, einem Außenseiter, der im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Rahmen fällt. Seit seiner Kindheit wird er nicht von anderen gesehen. Selbst seine Eltern bemerken nicht die Abwesenheit ihres Sohnes, als dieser von zu Hause wegläuft. Auch der Zuschauer sieht Paul nicht, denn er ist während des gesamten Filmes nicht im Bild. Durch einen glücklichen Zufall gerät er bald an eine Selbsthilfegruppe für Menschen mit Filmfehlern – die Outtakes. Da ist zum Beispiel Jakob, der ständig geschnitten wird oder Alain, der unter permanenter Untertitelung leidet. Paul lernt in dieser besonderen Gruppe aber nicht nur Filmaußenseiter kennen, er begegnet auch der Liebe. Doch wie soll er sie jemals küssen, wenn er nie im Bild ist?
„Sind wir nicht alle mal Paul?“
Sophie Linnenbaum, Regiestudentin an der Filmuniversität „Konrad Wolf“, war zu Schulzeiten selbst Außenseiterin. Somit bekommt ihr wunderbarer Film neben der originellen Geschichte eine sehr persönliche Note. Bei den Drehbuchbesprechungen sorgte die Idee für ziemlich viel Diskussion – wozu einen Film drehen, wenn der Hauptdarsteller eh nie im Bild ist?! Doch die gebürtige Nürnbergerin hat sich durchgesetzt und wir sind froh über das sehr unterhaltsame, aber auch poetische Ergebnis „[Out of Fra]me“.