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Don’t Worry, He Won’t Get Far on Foot – Gus van Sant Film auf der Berlinale

Sophia | 25. Februar 2018

In Berlin läuft die Berlinale! Damit ihr wisst, was abseits von Mediatheken sehenswert ist, setzen wir uns 10 Tage lang ins Kino und beschreiben hier kurz unsere Filmauswahl.

Es ist mal wieder soweit: Der 68. Goldene Bär wird verliehen. Im Wettbewerb um den Filmpreis befindet sich auch ein neuer Film von Gus van Sant mit einem außergewöhnlichen, wie komischen Titel: Don’t Worry, He Won’t Get Far on Foot.

Worum geht es?

Die Geschichte basiert auf dem Leben des Cartoonisten John Callahan (gespielt von Joaquin Phoenix), der nach einem Autounfall querschnittsgelähmt ist. Doch ist das nicht alles, was Johns Leben problematisch gestaltet. Er ist Alkoholiker und selbst die Tatsache, dass ihn seine Sucht letztendlich in den Rollstuhl gebracht hat, ändert daran nichts.

Bis ihm seine Mutter, die er nie kennenlernte, eines Tages erscheint. Ab da an ist ihm klar, dass er etwas ändern muss, wenn er weiterleben möchte. Bei den Anonymen Alkoholikern trifft er auf eine Gruppe, die ihm hilft, sein Leben trotz der Behinderung wieder in den Griff zu bekommen.

Kling jetzt erstmal semi spannend – worum geht’s wirklich?

Okay, okay – es geht um mehr als den Typen im Rollstuhl, der seine Sucht bekämpft. Die Message liegt irgendwo zwischen „etwas aus seinem Leben machen“ und „sich selbst und anderen verzeihen können“. Eine rundum Läuterung, wie sie im Buche steht.

Daran ist an sich auch nichts verkehrt. Doch ein bisschen dick aufgetragen wurde hier schon: Wie aus dem Nichts taucht eine hübsche Stewardess (Rooney Mara) in Johns Leben auf und beide leben quasi „glücklich bis an ihr Lebensende“.

Und dann gibt es ja noch die übrigen Ex-Alkis von denen die übergewichtige Reba (verkörpert(!) von Gossip-Sängerin Beth Ditto) noch den raffiniertesten Charakter darstellt. Die Figur von Johns Gruppenleiter (Jonah Hill), der als reicher Messias über seine Ferkel – wie er seine Schützlinge nennt – wacht, hat zwar Charme, ist aber auch stark überzeichnet.

Gucken oder nicht gucken – das ist die Frage:

Kein Drama und das trotz schwerwiegender Themen wie Alkoholismus und einem plötzlichen Leben im Rollstuhl. In dieser Hinsicht hat Gus van Sant ganze Arbeit geleistet und das Leben eines humoristischen Künstlers auf unbeschwerte Weise porträtiert. Don’t Worry, He Won’t Get Far on Foot ist absolutes Wohlfühlkino, unterlegt mit passendem Soundtrack. Perfekt also für kalte Tage – oder aber für laue Nächte im Freiluftkino. Denn der Film kommt bei uns voraussichtlich erst im Mai in die Kinos!

Ihr wollt mehr von der Berlinale erfahren? Dann schaut hier, welchen Wettbewerbsfilm wir noch für euch geschaut haben.

Den Klassiker Good Will Hunting von Gus van Sant könnt ihr hier anschauen:

Bild: 2018 AMAZON CONTENT SERVICES LLC / Scott Patrick Green

Kategorien: Behind The Scenes