Der Geruch von Leichen liegt in der Luft. Unermüdlich bergen Helfer die letzten Überlebenden aus den Trümmern der eingestürzten Rana Plaza Fabrik in Bangladesch. Es ist die größte Katastrophe in der Bekleidungsindustrie – mehr als 1100 Menschen sterben, rund 2500 werden verletzt. Mitten in der furchtbaren Zerstörung dokumentiert Fotojournalist und Filmemacher Ismail Ferdous die verschütteten Körper, die sich im Moment des Todes noch umarmten. Er hält das Leid der Angehörigen fest und fotografiert Kleidungsetiketten großer Marken, die in der Fabrik unter gefährlichen und unwürdigen Bedingungen produzieren ließen. Derweil spazieren wir fröhlich mit bis zum Anschlag vollgestopften Papptüten aus Primark und tragen stolz das „Ich-hab-ein-Schnäppchen-gemacht“-Gesicht.
Mit diesem aufrüttelnden Kurzfilm startet die New York Times ein Langzeit-Projekt über die Auswirkungen der globalen Bekleidungsindustrie und zeigt uns, dass das T-Shirt für 3,99 nicht umsonst so billig ist.
Bild: The New York Times