Geld rein, Klappe auf, Gucken, Klappe zu. In einer Peepshow späht die meist männliche Kundschaft durch eine Scheibe hinter der sich eine nackte Frau auf einer Drehscheibe räkelt. Die Show dauert nur ein paar Minuten. Alles geht schnell und anonym. Früher dagegen hat man sich Zeit gelassen und sich während der Show entspannt. Ebenso blieb man(n) auch mal für ein Pläuschen mit den Damen, so berichtet es leicht melancholisch ein Peepshow-Betreiber aus Bochum. Früher – das war in den 70er, 80er Jahren. Heute gibt es keine Liveshows dieser Art mehr. Die Doku Vom Kommen und Gehen der Peepshows zeigt uns warum, indem sie den Werdegang dieser Institution beleuchtet.
Die Faszination des Voyeurismus
New York, 1972 – die erste Peepshow eröffnet und löst einen regelrechten Boom aus. Auch in Deutschland schießt eine Liveshow nach der anderen aus dem Boden. Doch die Zurschaustellung nackter weiblicher Körper ruft viele kritische Stimmen auf den Plan. So urteilte das Bundesverwaltungsgericht in Berlin zehn Jahre nach der Eröffnung der ersten Peepshow in New York, dass sie gegen die „guten Sitten“ verstoßen und nicht genehmigungsfähig sind.
Das Aussterben der Peepshows
Auch wenn viele der Einrichtungen noch Jahre nach dem Urteil geduldet wurden und sich über Wasser hielten, wurden die schmuddeligen Kabinen im Zuge der Internetpornographie schnell überflüssig. Die Scheibe wurde durch den Bildschirm ersetzt, die schnelle Befriedigung ist nur noch ein Mausklick entfernt. Webcamming – die Peepshow 2.0.