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Verräter! Vom schwierigen Ausstieg aus der Neonazi-Szene

Anne | 27. Juli 2018

Die Neonazi-Szene zu verlassen, ist schwer – das weiß auch Felix Benneckenstein. Zehn Jahre lang war Felix ein überzeugter Nazi, führend bei rechten Aufmärschen in Bayern. Ins Mikrofon brüllte er Parolen, mit seiner Gitarre in der Hand sang er hetzende Kameradschaftsmusik. Hier in der Szene lernte er auch seine Freundin Heidi kennen. Sie wuchs in einer Nazi-Familie auf, ihr Vater bläute ihr von klein auf die rechtsextreme Propaganda ein, in den Ferien fuhr sie regelmäßig ins „Lager der heimattreuen Jugend“.  Wenn sie mit ihrer Schwester und dem Walki Talki spielte, klang das so: „Wolfschanze, Wolfschanze bitte melden.“ –  „Hier Führer Hauptquartier, hier Führer Hauptquartier“.

Ausbruch aus der Neonazi-Szene

Trotzdem schafft es die junge Frau, gemeinsam mit ihrem Freund Felix, aus dieser stumpfsinnigen Ideologie auszubrechen und sich ein demokratisches Wertesystem zu erarbeiten. Heute touren die beiden durch Schulen und leisten Aufklärungsarbeit. Doch sie leben in ständiger Angst vor Übergriffen ehemaliger Kameraden.
Die Doku ‚Verräter! Vom schwierigen Ausstieg aus der Neonazi-Szene‘ begleitet das mutige Paar bei seinem Weg in ein Leben nach der Fascho-Kameradschaft.

(*Die Doku-Produzenten sind offensichtlich große Fans von wahlweise dramatischer oder schnulziger Musik.)

Mehr über einen Aussteiger:

…. könnt ihr in dem Buch Neonazi lesen, in dem Timo F. erzählt, wie er als Vierzehnjähriger in der rechten Szene landet und irgendwann ins Zweifeln kommt, ob das der richtige Lebensweg ist.

Bild: ARD / Screenshot aus der Doku