Nicht zuletzt durch die „Fridays for Future“-Demonstrationen rund um die Welt rückt die Wichtigkeit eines umweltbewussten Lebensstils immer weiter in unser Bewusstsein. Wer heute ein Haus baut oder kauft, möchte oft auch nachhaltiges Wohnen betreiben. Das bedeutet, dass die Entscheidungen, die wir heute treffen, keine negativen Auswirkungen auf die nächste Generation haben und umweltschonend ausgelegt sind. Hier gibt es wichtige Tipps für leicht umsetzbare Maßnahmen, die das Wohnen umweltfreundlicher machen.
Zuhause Ressourcen und Energie sparen
Die gute Nachricht ist, dass es schon mithilfe kleiner Maßnahmen möglich ist, nachhaltiger zu wohnen! Wer nämlich im Alltag Energie spart, also weniger Strom, Gas, Wasser und andere Ressourcen verwendet, schont die Umwelt und nicht zuletzt auch den eigenen Geldbeutel. Wichtig ist es, die eigenen Verhaltensweisen kritisch zu überdenken und auch gemeinsam mit der Familie zu überlegen, was sich verbessern lässt.
Hier sind einige Anregungen für mehr Umweltbewusstsein im Alltag in den eigenen vier Wänden:
- Schaltbare Steckdosen installieren, damit Geräte im Standby keinen Strom fressen
- Geräte wie den Fernseher immer ganz ausschalten
- In einen Kühlschrank mit hoher Energieeffizienz investieren
- Den Gefrierschrank regelmäßig abtauen
- Intelligent lüften und das Tageslicht nutzen, um weniger zu heizen
- Während des Zähneputzens und Rasierens nicht das Wasser laufen lassen
- Ökologisches Papier verwenden (zum Beispiel Toiletten- und Küchenpapier, Servietten)
- Kurze Wege zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurücklegen
- Weniger Auto fahren, mehr öffentliche Verkehrsmittel nutzen
Smart Technology für ein vernetztes Zuhause
Um die vorhandene Energie intelligent zu nutzen, gibt es inzwischen die sogenannte Smart Home Technologie. Mithilfe eines Smartphones ist es so möglich, die Waschmaschine dann anzustellen, wenn der Strom günstiger ist, oder die Wohnung eine halbe Stunde, bevor man von der Arbeit nachhause kommt, vorzuheizen. Viele Häuser stehen tagsüber leer und verbrauchen unnötige Energie. Mithilfe von vernetzten Geräten ist es hier möglich, viel zu sparen für mehr nachhaltiges Wohnen.
Die meisten Geräte, die wir heutzutage für den Alltagsgebrauch kaufen, haben bereits die Option, sich mit dem Smartphone zu verbinden. Dann braucht man nur noch die entsprechende App und kann zum Beispiel per Stimmsignal das Licht im ganzen Haus ausschalten.
Umweltbewusst mit Energie umgehen
Ein besonders hoher Kostenpunkt für die meisten Haushalte in Deutschland ist die Heizung in den kalten Monaten. Mithilfe von intelligenten Technologien ist es heutzutage leicht möglich, hier zu sparen. Zum Beispiel lassen sich die Jalousien auch von der Arbeit aus steuern, um tagsüber das Sonnenlicht einzufangen. Einzelne Räume lassen sich auf unterschiedliche Temperaturen heizen und auch herunterkühlen, um während des Urlaubs oder einer anderen längeren Abwesenheit zu sparen.
Tipp: Inzwischen gibt es Apps, die den eigenen Stromverbrauch graphisch darstellen und sogar erkennen, wann Strom verschwendet wird und wie viel dies kostet. Diese Visualisierung hilft vielen Menschen dabei, noch umweltbewusster mit Energie umzugehen.
In Garten und Umgebung investieren
Eine weitere gute Tat für das Klima besteht darin, mithilfe eines üppigen grünen Gartens für bessere Luft in der Umgebung zu sorgen. Denn je mehr Blattoberfläche im Garten oder sogar auf dem Balkon besteht, desto mehr CO2 kann gefiltert werden. Darüber hinaus führt Gärtnern zu mehr Bewegung, weniger Zeit vor dem Bildschirm und ist als Aktivität für die ganze Familie geeignet.
Übrigens, um in trockenen Monaten nicht zu viel Wasser für das Gießen des Gartens zu nutzen, ist eine Regenwassertonne empfehlenswert. Diese kann in einer Ecke im Garten stehen und das Wasser, das in Deutschland in Form von Regen im Überfluss vom Himmel kommt, aufbewahren.
Nachhaltiges Wohnen
Wer mag, kann sich an einem Urban Gardening Projekt in der Nähe beteiligen oder selbst auf einer brachliegenden Fläche einen Gemeinschaftsgarten starten. Dieser erhöht die Wohnqualität für alle Nachbarn. Außerdem ist es möglich, selbst Obst und Gemüse sowie Kräuter anzubauen. Dies wiederum spart Kosten im Supermarkt. Viele Produkte, die aus dem Ausland importiert werden, haben außerdem einen großen ökologischen Fußabdruck. Ein Garten hilft dabei, nachhaltiger zu leben, sich gesund zu ernähren und schöner zu wohnen!
Die Bausubstanz modernisieren
Wer in einem älteren Haus wohnt, das zum Beispiel undichte Fenster hat, sollte für nachhaltigeres Wohnen in ein paar Modernisierungsmaßnahmen investieren. Zunächst einmal ist es wichtig, die Isolierung und Dämmung des Hauses zu überprüfen. Das macht am besten ein Fachmann, der direkt ein paar Empfehlungen geben kann. Häufig ist es sinnvoll, die vorhandenen Fenster durch doppelt oder dreifach verglaste Scheiben zu ersetzen. Manchmal muss auch das Mauerwerk neu verputzt werden.
Eine weitere wichtige Maßnahme besteht darin, das Dach zu isolieren. Bei älteren Bauten geht sehr viel Wärme durch undichte Ziegel oder Schindeln verloren. Hier handelt es sich um eine größere Baumaßnahme, die mehrere Monate dauern kann. Allerdings gibt es staatliche Programme, die Hausbesitzern für diese Art der Modernisierung unter die Arme greifen. Außerdem lohnt sich die Investition, um langfristig Kosten zu sparen.
Außerdem ist es eine gute Idee, in Solarstrom zu vertrauen. Dezentrale Photovoltaikanlagen decken nicht immer den ganzen Stromverbrauch einer Familie, sorgen aber für eine deutliche Ersparnis. Darüber hinaus ist dieser Strom natürlich deutlich umweltfreundlicher als der konventionelle Strom von großen Anbietern. Wer an einer Solaranlage interessiert ist, kann sich kostenlos beraten lassen. Für die Installation und Wartung gibt es verschiedene Förderungsprogramme. Ein Haus in guter Lage bringt auf Dauer mit dem Einspeisen des Stroms in das lokale Netz sogar einen anschaulichen Profit!
Selbst Mieter oder Hausbesitzer mit nur wenig Platz können ihr eigenes kleines Kraftwerk auf dem Dach oder an der Hauswand installieren. Denn schon mit einer 1 m² großen Solarzelle spart man deutlich Strom und leistet einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz. So sieht nachhaltiges Wohnen par exellance aus.
Ökologisches Bauen für neue Häuser
Am umweltfreundlichsten sind die sogenannten Passivhäuser, die optimal an ihre Umgebung anpasst sind. Sie bestehen aus natürlichen Materialien, nutzen regenerative Energien und fangen Sonne so ein, dass beinahe keine Heizkosten mehr entstehen. Die Jalousien sind dank Lichtsensor selbstregelnd und sorgen auch dafür, dass es an warmen Tagen nicht zu heiß im Haus wird. Allerdings haben Passivhäuser ihren Preis.
Wer neu baut, sollte darauf achten, dass möglichst viele Standards eines Passivhauses berücksichtigt werden. Dabei hilft der Architekt, und auch die Baufirma ist mit Begriffen wie „passives Heizen“ vertraut. In Kombination mit intelligenten Geräten und Smart Home Apps ist es auch mit einem kleineren Budget möglich, umweltfreundlich zu bauen.
CO2 einsparen
Darüber hinaus ist es wichtig, den Bauprozess selbst so umweltfreundlich wie möglich zu gestalten. Idealerweise werden nur minimal Schadstoffe während des Baus ausgestoßen. Indem die Bauarbeiter umweltbewusst mit ihren Maschinen umgehen, lässt sich zum Beispiel viel CO2 einsparen. Wer sich für Baumaterialien aus der näheren Umgebung entscheidet, spart Transportkosten. Natürliche Materialien sind außerdem nachhaltig und lassen sich auch dann, wenn das Haus irgendwann wieder abgerissen oder umgebaut wird, recyclen.
Nachhaltiges Wohnen – das neue Umweltbewusstsein
Zusätzlich sollten Hausbauer darauf achten, so wenig Oberfläche wie möglich zu versiegeln. Denn je größer der Grundriss des Hauses ist, desto mehr wird der natürliche Kreislauf vom Grundwasser unterbrochen, was letztendlich zu Überflutungen führen kann. Außerdem ist es sinnvoll, auf die Flora und Fauna zu achten und zum Beispiel darauf zu verzichten, Bäume zu fällen. Zum Schutz des Ökosystems ist es außerdem wichtig, auf Chemikalien beim Bau und bei der Pflege des Gartens zu verzichten. Wer sich für natürliche Baumaterialien entscheidet, erhält ein gesundes Raumklima, einen angesagten Look und kann noch dazu ordentlich sparen. Auch für die eigene Gesundheit sind natürliche Baumaterialien aus der Umgebung empfehlenswert.
Wer all diese Tipps beachtet und sowohl beim Neubau als auch bei einem vorhandenen Haus in intelligente Technologie, grüne Flächen, moderne Bausubstanz und erneuerbare Energien investiert, kann in Zukunft nachhaltiger wohnen. Die einfachsten Maßnahmen lassen sich direkt umsetzen – zum Beispiel ein Blumenkasten auf dem Balkon oder neue Schaltleisten!
Autor: Elisabeth Hurscher
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Bildquelle: Pexels.com