Ein kleines Universum geht in Marc Isaacs‚ Kurzfilm „Lift“ auf. Wir beobachten durch die Linse seiner Kamera einen Mikrokosmos menschlichen Aufeinandertreffens – die kurze Zeit im fahrenden Fahrstuhl. Zwei Wochen lang hat sich Isaacs über zehn Stunden am Tag in den Aufzug eines Londoner Sozialbaus gestellt und die Bewohner des Hauses beobachtet. Viele Protagonisten öffnen sich nach und nach dem Regisseur und seinen zum Teil sehr persönlichen Fragen; sie genießen es regelrecht, dass ihnen einmal am Tag jemand ehrliche Aufmerksamkeit schenkt. Sie reflektieren sich selbst vor der Kamera oder erzeugen ein Bild von sich, dass sie gern darstellen würden.
Warum beobachten Sie Menschen im Lift?
Einmal fragt eine Frau Isaacs zurück, warum er das alles macht und was so interessant daran ist, Menschen im Fahrstuhl zu beobachten? Eine spannende Frage, die wir uns selbst auch stellen können, während wir vor unserem inneren Auge vermeintlich wahrhaftigen Geschichten von den kurzen Begegnungen zusammen basteln.
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