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Im Bordell von Daulatdia – arte Reportage

Ronas | 12. Dezember 2017

Ob St. Pauli oder Amsterdam: Ganze Straßenzüge voller Nachtclubs und Freudenhäuser – das kennt man auch hierzulande. Doch eine ganze Stadt als riesiges Bordell und Umschlagplatz Nummer eins für Alkohol, Drogen und andere verbotene Substanzen – das ist für die meisten für uns kaum vorstellbar, in Bangladesch aber Realität. Die arte-Reportage Im Bordell von Daulatdia beschäftigt sich mit der Bordell-Stadt und liefert dabei seltene und private Einblicke.

„Mir egal, ob ich daran sterbe. Hauptsache ich kann meinen Lebensunterhalt bestreiten“

Daulatdia. Wer hier geboren wurde, hat einen vorgezeichneten Lebenslauf. Perspektiven gibt es keine – wer weiblich ist hat großes Glück oder wird Prostituierte – eine der wenigen Möglichkeiten in Daulatdia Geld zu verdienen. Und das Leben als Prostituierte in der Bordell-Stadt ist besonders hart. Die Mädchen werden in ihr Zimmer eingesperrt und ihre Freier sind oft tagelang die einzigen Menschen, die sie zu Gesicht bekommen. Jungfrauen erzielen die höchsten Preise, teuer ist ein Termin mit den Mädchen aber sowieso nicht. Für die schönsten Frauen bekommen die Bordellbetreiber umgerechnet 10 Euro pro Kunde, Kondom weglassen gibt 4 Euro extra. Drogen, Medikamente und Geschlechtskrankheiten sind an der Tagesordnung. Und als Ausweg bleibt oft nur der Tod: Die meisten der Mädchen sterben in jungem Alter.

Im Bordell von Daulatdia – ergreifende Aufnahmen, die traurig machen

Das arte-Team zeigt bedrückende Aufnahmen mitten aus der Horrorstadt. Kein Beschönigen, aber auch keine Effekthascherei: Die Bilder sprechen auch so schon für sich. Die Interviews mit den Betroffenen bereichern die Dokumentation und machen sie authentischer. Aber Achtung: Die Gleichgültigkeit, mit der die Frauen von ihrem schrecklichen Leben erzählen, geht an die Nieren. Nichts für schwache Gemüter!

Eine weitere hochspannende Doku über Zwangsprostitution findet ihr hier.

Ein Spielfilm, der sich auch auf bewegende Weise mit dem Thema beschäftigt, findet ihr hier:

Bild: Screenshot / arte.tv

Verfügbar bis: 16. Februar 2020
Kategorien: Gesellschaft, Liebe & Sex