Yehya nennt sich selbst den „Boss der Sonnenallee“. Noch bevor er strafmündig ist, wird er 54 Mal auffällig. Schon im Alter von neun Jahren terrorisiert und bedroht er seine Mitschüler. Mit 17 muss er nach einem brutalen Raubüberfall für drei Jahre in den Knast. Doch das ist nur eine Seite von Yehya, die in der Gangsterläufer Doku porträtiert wird.
Sympathie für einen brutalen Intensivestraftäter
Denn neben Erpressung, Überfällen und schwerer Körperverletzung gehören ebenso Hilfsbereitschaft, Herzlichkeit und Einsen in der Schule zur Persönlichkeit von Yehya. Er besticht mit einem hinreißenden Scharfsinn und analysiert sein Gangsterverhalten so detailliert und klug, dass wir Zuschauer verblüffen. Gleichzeitig erschrecken wir darüber, wie viel Sympathie man einem verurteilten Intensivstraftäter entgegen bringen kann.
Gangsterläufer Doku – ein authentischstes Porträt
Filmemacher Christian Stahl begleitete den Gangsterläufer Yehya über viele Jahre. Er zeigt ihn und seine Familie ungeschönt und doch liebevoll, indem er durch eine außergewöhnliche Filmbearbeitung jedem Protagonisten maximalen Freiraum lässt und keine vorgefertigte Meinung ansteuert. Das macht den Film zu etwas ganz Besonderem – abseits von stereotypen Berichten entsteht eines der besten und authentischsten Porträts seit Langem!
Das Leben, das Yehya tatsächlich führt, beanspruchen viele der sogenannten Gangstarapper für ihr Image und bauen fantasievolle Geschichten um ihre Karrieren. Hier geht’s zur Doku Backstage Gangstarap, die einen Blick hinter die Fassade wagt.
Bild: Barnsteiner