Denkst du bereits über deinen nächsten Urlaub nach, weißt aber noch nicht genau, wo die Reise hingehen soll? Dann kannst du dich mit einer der vielen Reisedokus, die jedes Jahr erscheinen, in Stimmung bringen. Die Reisedokumentationen nehmen dich zu den schönsten Reisezielen weltweit mit und zeigen dir die Orte eines Landes, die du gesehen haben solltest. Zugleich helfen sie dir bei der Planung deiner Reise und wecken mit Sicherheit beim größten Reisemuffel Reiselust und Fernweh.
Reisedokus als Inspirationsquelle
Anders als typische Reiseführer in Buchform oder zum Lesen im Internet bieten Dokumentationsfilme einen viel besseren Einblick in ein (fremdes) Land. Hier kann man bereits einen umfassenden Blick darauf werfen, was einen dort erwartet – optimal also, um sich damit für den eigenen geplanten Trip inspirieren zu lassen oder Informationen zu sammeln.
In den meisten Fällen stehen zudem die individuellen Erfahrungen der Protagonisten im Zentrum der Dokus. Sie bieten nicht nur Ideen für die nächste Urlaubsdestination, sondern inspirieren manchmal einfach dazu, selbst einmal eine außergewöhnliche Reise zu unternehmen. Gleichzeitig findet man dort Tipps zum notwendigen Gepäck oder Besonderheiten, die im jeweiligen Land beachtet werden sollten.
Darüber hinaus haben viele der Reisedokus auch einen künstlerischen Anspruch. Spektakuläre Aufnahmen von verschiedenen Aktivitäten, der beeindruckenden Landschaft oder auch die musikalische Untermalung machen das Ganze zu einem sehenswerten Gesamtpaket.
Unter den vielen Filmen ist es gar nicht leicht die Spreu vom Weizen zu trennen und die besten Produktionen zu finden. Eine Doku über Madagaskar haben wir bereits vorgestellt – hier folgen aber noch fünf weitere Streifen, die ihr unbedingt gesehen haben solltet. Wer danach direkt selbst Lust bekommt, sich mit einem Camper auf den nächsten Roadtrip zu begeben, sollte schleunigst die Taschen packen, die passende Playlist einlegen und den Wagen starten…
Expedition Happiness: Im umgebauten Schulbus von Alaska nach Mexiko
2017 lief die Reisedoku „Expedition Happiness“ auch in zahlreichen deutschen Kinos und hat sich bis heute zu einer der erfolgreichsten Produktionen dieser Art entwickelt. Für Felix Stark, der die Dokumentation ins Leben gerufen hat, ist es nicht die Erste. Schon mit „Pedal the World“ ist ihm ein wahrer Paukenschlag gelungen. Expedition Happiness knüpft nun an diesen Punkt an. Für die neueste Produktion ist er gemeinsam mit seiner Freundin Selima Taibi durch den Norden Amerikas gereist. In einem umgebauten Schulbus starteten sie ihre Reise in Alaska und fuhren schließlich in zahlreichen Etappen bis nach Mexiko.
Die Fahrt mit dem alten Schulbus war für die Beiden ein ganz besonderes Abenteuer, das sie in einem aufwendigen Videotagebuch festhielten. Dieses Videotagebuch wurde daraufhin die Basis für Expedition Happiness und damit für einen Sensationserfolg unter den internationalen Reisedokumentationen. Wie abenteuerlich die Reise der beiden Berliner ist, zeigt bereits ihre Vorgeschichte, denn obwohl Felix und Selima in Deutschland gut leben, sind sie nicht glücklich. Gemeinsam mit ihrem Hund planen sie daher eine Langzeitreise, um als Globetrotter schließlich das eigene Glück zu finden.
Hierfür kaufen sich die Beiden einen insgesamt 13 Meter langen Schulbus. In gerade einmal drei Monaten gelingt es ihnen, den Schulbus zum Wohnmobil umzubauen, sodass sie zu ihrer Reise starten können. Auf ihrer Reise von Alaska nach Mexiko begegnen die Beiden Bergen und Wüsten. Sie wandern durch Urwälder und besichtigen beeindruckende Gletscher. Für ihre Reise mit dem Schulbus brauchen sie mehr als ein Jahr.
Dreiteilige Reisedoku „Berlin2Shanghai“ zeigt abenteuerliche Fahrradreise
Eine Reisedoku, die ihr euch ebenso nicht entgehen lassen solltet, ist „Berlin2Shanghai“. Sie hält die Reise der Zwillingsbrüder Hansen und Paul fest. Die beiden Berliner machen sich auf dieser Dokumentation ohne viel Gepäck auf den Weg, um mit dem Fahrrad von Deutschland bis ins asiatische China aufzubrechen. Gerade einmal sieben Monate sehen die beiden Brüder für diese abenteuerliche Fahrt vor.
Als Strecke dient ihnen der längste Radweg weltweit. Auf insgesamt 13.000 Kilometern führt er bis in die gigantische Metropile Shanghai und passiert dabei die unterschiedlichsten Landschaftszüge. Da sie ausschließlich mit dem Rad unterwegs sind, ist das Gepäck, das sie mitnehmen können, begrenzt. Neben einem Zelt gehören hierzu gerade einmal Isomatten und eine Kamera, mit der sie ihre Erlebnisse in Polen und Russland, aber beispielsweise auch in der kasachischen Steppe festhalten.
Auf ihrer Reise begegnen sie neuen Kulturen, sie lernen aber auch atemberaubende Landschaften kennen. Doch nicht immer scheint die Reise unter einem guten Stern zu stehen. So hatten die Beiden ebenso mit Krankheiten, Verletzungen und den Herausforderungen durch extremes Wetter zu kämpfen. Die Reisedokumentation „Berlin2Shanghai“ umfasst mehr als zwei Stunden spannendes Bildmaterial.
Australien in 100 Tagen: Mit dem Camper 22.000 Kilometer über den Kontinent
Es gibt viele Länder, die immer wieder das Interesse von Backpackern wecken. Eines der Topziele ist Australien. Mit Silke Schranz und Christian Wüstenberg haben sich zwei unabhängige Filmemacher auf den Weg nach Australien gemacht. Ihren Roadtrip, der sie insgesamt 22.000 Kilometer über den Kontinent führte, hielten sie in der Kinoproduktion „Australien in 100 Tagen“ fest.
Entstanden ist eine Reisedokumentation, die vielfältiger kaum sein könnte. So zeigt sie als Naturdokumentation die Schönheit des Kontinents, hält als Tagebuch und Reiseführer aber auch das spannende Abenteuer der beiden Backpacker fest.
Um Australien wirklich mit all seinen Facetten zu erkunden, nehmen sich die Beiden 100 Tage Zeit. Mit dem Camper bereisen sie die Westküste und fahren dabei von Perth nach Darwin, bevor sie schließlich ihre Reise gen Süden fortsetzen, um dort in Alice Springs und Cairns zu verweisen. Später sind sie auch in den australischen Großstädten Sydney und Melbourne zu Gast. Auf ihren zahlreichen Etappen schaffen sie es immer wieder die Schönheit des australischen Kontinents einzufangen.
Südafrika – der Kinofilm: Schranz und Wüstenberg mit einer weiteren Reisedoku
Zweifelsohne verstehen sich Silke Schranz und Christian Wüstenberg darin, ihre Reiseerlebnisse in eigenen Filmen festzuhalten und so stammt auch die Produktion „Südafrika – der Kinofilm“ aus den Händen der beiden Abenteurer. Bei dieser Reisedokumentation nehmen sie die Zuschauer mit an den südlichsten Zipfel von Afrika. Erneut entsteht unter den Händen der beiden Produzenten eine wirklich spannende Reisedokumentation, die die unzähligen Facetten Südafrikas einfängt.
Der Roadtrip durch Südafrika dauert insgesamt zwei Monate. Während dieser Zeit reisen sie auf der legendären Garden Route und fuhren von Kapstadt nach Durban. Auf ihrer Reise passierten sie zudem Lesotho und Swasiland und waren dann schließlich in Johannesburg zu Gast. Die Filmemacher zeigen Südafrika von einer unterhaltsamen Seite und halten allerhand wertvolle Reisetipps bereit. Sie selbst präsentieren sich dabei keineswegs vor der Kamera, sondern sorgen hinter den Kulissen für beste Unterhaltung.
Das Besondere an der Reisedokumentation ist die inhaltliche Mischung. So hält die Doku interessante Einblicke in das Leben der Einheimischen bereit, bringt dem Zuschauer aber auch deren Kultur nahe. 2016 kam die aufwendige Produktion in die deutschen Kinos. Hier avancierte sie innerhalb kürzester Zeit zu einer der erfolgsreichsten Reisedokus des Jahres. Mittlerweile kann die Doku natürlich auch als DVD und Blu-Ray erworben werden.
In zehn Tagen um die Welt: Weltreise im Schnelldurchlauf
Wenn ihr bislang der Meinung wart, dass ihr für eine Weltreise vor allem genügend Zeit braucht, belehrt euch Christoph Karrasch gern eines Besseren. Er hat sich ein sportliches Ziel gesetzt. In nur zehn Tagen möchte er im Schnelldurchlauf insgesamt fünf Kontinente bereisen und damit sprichwörtlich die ganze Welt. Wie genau die Route seiner Weltreise verläuft, legt nicht er, sondern seine Follower und Fans fest. Sie beschließen auch, welche Aufgaben er letzten Endes vor Ort erledigen muss.
So entsteht eine Weltreise der etwas anderen Art, die sich eben nicht genau planen lässt. Die interaktive Weltreise hält aber für jeden überraschende Momente bereit und gehörte auch für Karrasch selbst, wie er erklärte, zu den verrücktesten Reisen, die er unternommen hat.
Reisedokus machen
Die Reiseziele, die auf den jungen Journalisten warten, sind vielseitig. So schicken ihn seine Follower mal nach Lima und Las Vegas, ein anderes Mal muss er sich in Kathmandu oder Kapstadt ihren Aufgaben stellen. Auch diese sind so vielseitig wie die Reiseziele selbst. So zeigt die Reisedoku Christoph Karrasch, wie er Haka tanzt oder bei einem Zwischenstopp ein Meerschweinchen isst. Hin und wieder fordern ihn seine Follower aber auch dazu auf, etwas Gutes zu tun.
Doch der Kurztrip über fünf Kontinente, verlangt Karrasch einiges ab und hinterlässt vor allem Erschöpfung. Seine Reise zieht er trotzdem durch und so entsteht eine Dokumentation, die gleichermaßen lustig und spannend ist. Sicherlich ist diese Dokumentation auch eine Inspirationsquelle für alle diejenigen, die in zwei Wochen Urlaub nicht nur entspannen, sondern so viel wie möglich von der Welt erleben möchten.
Bild: Pixabay, Reisedokus