„Lächeln ist das Kleingeld des Glücks.“ – Finsterworld
Ein Fußpfleger, ein in die Jahre gekommenes Ehepaar, eine Dokumentarfilmerin, ein Polizist, vier Teenager, ihr Lehrer, eine einsame Rentnerin und ein naturverbundener Einsiedler. Regisseurin Frauke Finsterwalder vereint all diese schrägen Charaktere in einem Film und erzählt mit Finsterworld eine Geschichte, deren Inhalt sich nur schwer sinnvoll zusammenfassen lässt.
Einerseits nimmt die Geschichte fast märchenhafte Züge an (Einsiedler findet verletzte Krähe im Wald und pflegt sie gesund). Dann im nächsten komödiantische (reiches Ehepaar im teuren Mietwagen. Er: „Ich hab Hunger.“ Sie: „Wir halten nochmal an unserem Biomarkt.“ Er: „Können wir nicht einfach zu McDonalds gehen?“), um einen bitteren Beigeschmack zu erhalten, der bis zum Ende nicht verschwinden will.
Finsterworld – absurd und komisch
Trotzdem den Szenen surreal sind, scheinen sie doch aus dem Leben gegriffen. Dazu gibt es herrliche Dialoge und einfache Lebensweisheiten, Themen wie Glaube, Liebe, Familie und die Aufarbeitung der deutschen Vergangenheit. Finsterworld ist ein bitterböses und gleichzeitig absurd komisches Filmmosaik, das auf seine ganz eigene Weise in die Abgründe der menschlichen (deutschen) Seele blickt. Unbedingt sehenswert!
Mehr Absurditäten aus unserem Land könnt ihr in der Vice-Doku „Königreich Deutschland“ hier auf Mediasteak sehen.
Bild: © MalteWandel_Alamode