< Die beeindruckende Protagonistin aus der Film Chi-Raw gehört zu den Ikonen des afroamerikanischen Films

Berlinale: Chi-Raq „No Peace, no Pussy!“

Anne | 25. Februar 2016

In Berlin läuft die Berlinale! Damit ihr wisst, was abseits von Mediatheken sehenswert ist, setzen wir uns 10 Tage lang ins Kino und beschreiben hier kurz unsere Filmauswahl.

Darum geht’s:

Um die von Gangs und Waffengewalt beherrschte Chicago South Side, welche auf Grund der hohen Mordrate von vielen nur noch Chi-Raq genannt wird. Regisseur Spike Lee inszeniert seinen Film in Form der antiken, griechischen Komödie „Lysistrata“, die dem Zuschauer reimend von Samuel J. Jackson vorgetragen wird. Mit viel Hip-Hop, Witz und shakenden Hüften verweigern die Frauen – angeführt von Lysistrata, Freundin des Gangleaders Chi-Raq, ihren Männern den Sex, wenn diese nicht den sinnlosen Krieg beenden. „No peace. No pussy!“

Darum geht’s wirklich:

Ums Wachrütteln, dass eine der reichsten Gesellschaften der Welt die Verarmung und Ghettoisierung von ganzen Landstrichen nicht nur in Kauf nimmt, sondern sogar vorantreibt.  „Von der drittklassigen Grundschule direkt in den HighTech-Hochsicherheitstrack“. Menschen aus bestimmten Gegenden bekommen keine Chance. Sie werden unterdrückt und die weiße Wohlstandsgesellschaft sieht über die Nachrichten-Kanäle dabei zu, wie in den „Kriegsgebieten“ der U.S.-Städte täglich auf offener Straße gemordet wird. Spike Lee unterstützt mit Chi-Raq die immer größer werdende Bewegung „Black lives matters“.

Darum müsst ihr den Film sehen:

Für die Brandrede von Father Mike Corridan (John Cusack), der das Problem der Gang-Gewalt im großen gesellschaftlichen Rahmen erläutert.

Und ja… weil Nick Cannon verdammt heiß ist.

FYI:

Zwischen 2001 und 2015 starben in Chi-Raq 7356 Menschen durch Waffengewalt, mehr als amerikanische Soldaten im selben Zeitraum in den Kriegsgebieten überall auf der Welt.

 

Kategorien: Kino