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Whistleblower – Die Einsamkeit der Mutigen | ARD

Aimée | 29. Dezember 2016

Wenn wir an Whistleblower denken, dann vor allem an Edward Snowden oder Julian Assange. An Antoine Deltour, den Enthüller, der durch die „Luxemburg-Leaks-Affäre“ bekannt geworden ist, eher weniger. Auch nicht an die Tierärztin Dr. Margrit Herbst. In den 90ern Jahren ging sie an die Öffentlichkeit mit dem Verdacht auf BSE-Vertuschung bei einem Schlachtbetrieb. Es gibt noch viele weitere Menschen, die Missstände ans Licht bringen, obwohl sie mit Gefängnisstrafen oder Jobverlusten rechnen müssen. Die ARD-Doku begleitet verschiedene Whistleblower und zeigt, wie sehr sich ihr Leben geändert hat, nachdem sie mit ihren Enthüllungen an die Öffentlichkeit gegangen sind.

Whistleblower: Wer schützt die Insider?

Die Politik in Deutschland zeigt bislang wenig Interesse, Whistleblower besser zu schützen. Zwar haben einige Politiker die Notwendigkeit erkannt, aber viel geändert hat sich bisher noch nichts. „Es gibt nicht nur eine Loyalität gegenüber dem Arbeitgeber, sondern auch eine Loyalität gegenüber dem Allgemeinwohl“, so der Jurist Klaus Hennemann über die Folgen der Whistleblower-Enthüllungen.

Einen Verein gibt es jedoch, der versucht, Whistleblower zu schützen und die Schuldigen zur Verantwortung zu bringen: Die unabhängige Initiative „Netzwerk Whistleblower“. Der Verein ruft die Öffentlichkeit und Politik zum Handeln auf und ist bisher die einzige Anlaufstelle für Hilfesuchende in Deutschland.

Der Film von Sebastian Bellwinkel schildert die Geschichten von drei Whistleblowern und die gravierenden Folgen ihrer Entscheidung: Zerbrochene Lebensläufe, Jobverlust, die Androhung hoher Gefängnisstrafen oder der Ausschluss aus der Gesellschaft.

Bild: ARD

Verfügbar bis: 22. November 2017
Kategorien: Gesellschaft, Politik