< In Straßenwahl trifft Grünenpolitiker Anton Hofreiter auf Rapper Massiv. Im Interview sprechen sie über das Kopftuchverbot, Integration und dicke Karren.

Rapper Massiv vs. Anton Hofreiter (Die Grünen) | Straßenwahl

Paul | 29. August 2017

„‚Kopftuchverbot‘, ‚Distanziere dich von den Anschlägen!‘ –
Das ist alles, was hier ankommt.“ – 
Massiv

Beide haben einen stabilen Körperbau, aber nur einer hat sich danach benannt, kündigt Hyperbole die erste Ausgabe von Straßenwahl an. Dort trifft Anton Hofreiter, Fraktionsvorsitzender der Grünen, auf den Rapper Massiv. Im Interview sprechen sie über das Kopftuchverbot, Integration und dicke Karren.

„Klassische Symbolpolitikscheiße“

Es geht zunächst über einige Stereotype: Für Massivs Umfeld seien Politiker „alles Schweine“. Das liege auch daran, dass letztlich nur Themen wie das diskutierte Kopftuchverbot oder die Aufforderung, sich von Anschlägen zu distanzieren, bei den Leuten ankämen. Hofreiter stimmt zu und bemängelt die deutsche Debattenkultur: „Klassische Symbolpolitikscheiße, um für im Grunde verängstigte Leute so zu tun, als ob wir ihnen die 50er Jahre zurückbringen könnten.“ So wie an dieser Stelle überrascht das Gespräch oft. Ausgangspunkt sind Oberflächlichkeiten, dann wird es schnell tiefschürfender.

Plötzlich interessant: Generation Y

Doch was ist eigentlich plötzlich los? Youtuber dürfen furchtbar investigativen Fragen fragen („Haben Sie ein Lieblings-Emoji?“), Politiker werden von Jörg Thadeusz spazieren gefahren und Ronja von Rönne reichert ihre Politikerfragen mit Gemüsesmoothies an. Scheinbar ist die ach so unpolitische Generation Y nun doch interessant (und interessiert), wo sie ins wahlberechtigte Alter gekommen ist. Daran gemessen ist diese erste Ausgabe von Straßenwahl sehr gelungen und bietet, ganz zielgruppengerecht, eine gute Mischung aus Information und Entertainment.

Zuletzt geht es noch um das persönliche Fortbewegungsmittel. Der Grünenpolitiker kommt natürlich mit dem Fahrrad, der Rapper klischeeecht mit dicker Karre. Massiv sieht ein, dass das unökologisch ist. „Aber dieses Freiheitsgefühl im Auto zu sitzen und Radio zu hören, ohne dafür Gebühren zu zahlen…“ Beide lachen.

Hier ziehen sie Fazit nach der ersten „Straßenwahl“:

Wie sich der Wahlkampf in Deutschland über die Jahre verändert hat, könnt ihr in der Doku Wählt mich! sehen.

Bild: Screenshot/Hyperbole