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Der Proteom-Code – dem Geheimnis des Lebens auf der Spur

ARTE Magazin | 12. März 2018

Big Data und Künstliche Intelligenz sollen die Medizin revolutionieren. Das Ziel: Krankheiten mithilfe der Bioinformatik schon vor dem Ausbruch zu behandeln.

Stellen wir uns vor, das Smartphone könnte uns rechtzeitig vor einem unmittelbar bevorstehenden Herzinfarkt warnen. Per Whatsapp oder SMS, inklusive Notfallanleitung. Wer würde diesen Dienst ausschlagen? Noch immer sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen Todesursache Nummer eins in Deutschland. Hätte jeder ein individuelles Frühwarnsystem in der Tasche, wäre ein Großteil der Fälle wohl vermeidbar.

Der Proteom-Code – Revolutionäre Veränderungen geplant

Das Start-up Bay Labs aus dem kalifornischen Berkeley arbeitet derzeit mit Hochdruck an der Grundlage eines solchen Systems. Unter Einsatz von Künstlicher Intelligenz entwickelt das Unternehmen eine Bilderkennungs-Software, die Veränderungen am menschlichen Herzen schneller und effektiver erkennen soll als jeder Facharzt. Die notwendigen Fotodaten dafür ließen sich etwa mithilfe von neuartigen, mobilen Ultra­schallgeräten anfertigen. „Heute behandeln wir meistens erst, wenn man Krankheitssymptome hat. Wir wollen die Krankheit bekämpfen, bevor sie ausbricht“, sagt ­Kilian ­Koepsell, ein in Deutschland geborener Informatiker und Mitgründer von Bay Labs.

Baustein des Lebens

Die Früherkennung von Krankheiten durch die Analyse von Big Data steht auch im Mittelpunkt einer der ambitioniertesten medizinischen Projekte der Gegenwart: der Entschlüsselung des Proteoms, der Gesamtheit aller Proteine des Menschen. Wie die ARTE-Dokumentation Der Proteom-Code zeigt, wird derzeit in zahlreichen international vernetzten Wissenschaftsinstituten mit viel Aufwand daran geforscht. Die sich ständig verändernden Proteine zählen neben dem eher statischen Genom, unserem Erbgut, zum wichtigsten Baustein des menschlichen Lebens. Durch die Entschlüsselung des Proteoms mithilfe von riesigen Datenmengen und Supercomputern erhofft sich die Medizin neue Möglichkeiten bei der Suche nach Wirkstoffen gegen Krebs, Infektionen und Zivilisationskrankheiten. Erste Erfolge sind bereits zu verzeichnen: Virenhemmende Medikamente gegen Grippe und Aids beruhen auf Wirkstoffen aus der Proteom-Forschung.

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Den gesamten Beitrag über den Proteom-Code gibt es übrigens im Arte Magazin zu lesen.

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Andere, aber nicht minder interessante Erkenntnisse zum gesunden Leben gibt es in dieser Dokumentation auf Mediasteak.

Bild: © Michael Trabitzsch

Verfügbar bis: 25. März 2018
Kategorien: Gesellschaft