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No direction home – Bob Dylan | arte

Stephanie | 09. Dezember 2016

Bob Dylan ist eine unumstrittene Legende in der Musikgeschichte des 20. Jahrhunderts. Seine frühen Lieder wurden zu Hymnen der Anti-Kriegs- und Bürgerrechtsbewegungen in den USA. Dylan selbst avancierte mit Songs wie „Blowing in the Wind“ zu einer Prophetenfigur, zur „voice of a generation“. Ein erster großer Bruch in seinem Stil geschah, als er 1966 in England mit einer elektrisch verstärkten Band auftrat. Heute verzeichnet er eine Karriere als Songwriter, Folksänger, Rockmusiker, Maler und sogar Nobelpreisträger.

Bob Dylan gibt abgeklärten Einblick in sein früheres Selbst

Martin Scorsese fokussiert sich in seinem preisgekrönten Film auf die erste Phase in der Karriere des Mannes mit der ungewöhnlichen Stimme. Zu Wort kommen Weggefährten wie seine einstige Partnerin Joan Baez, Alan Ginsberg und Bob Dylan selbst. Für den Film gab er das erste lange Interview seit Langem. Mit der Distanz zu den frühen Tagen – Dylan ist zu Zeiten des Interviews 64 Jahre alt – eröffnet der Musiker einen abgeklärten Einblick in sein früheres Selbst. Dabei gibt er sich im Vergleich zu seiner selbstverliebten und dreisten jungen Version erstaunlich besonnen, fast schon bescheiden.

Footage-Material, Konzertaufnahmen und Interviews

Ohne deutliche lineare Struktur wandert Scorsese mithilfe von Footage-Material, Konzertaufnahmen und Interviewausschnitten durch die aufregenden 60er in der kreativen Szene der USA. So erhalten wir nicht nur Einblick in das Schaffen von Bob Dylan, sondern auch in die Gesellschaft jener Zeit, ihre Konventionen und ihre Brüche. Dabei erzählt der Film in einem unaufdringlichen Rhythmus, bei dem die dreieinhalb Stunden wie im Flug vergehen.

Verfügbar bis: 09. Januar 2017
Kategorien: Gesellschaft, Kultur