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Moritz Bleibtreu | ARD

Anne | 29. Juni 2016

„Es gab für mich immer nur: Ich will gut sein! Erfolg, Geld, dies, das – hat mich nie interessiert. Mich hat nur interessiert, dass die Besten auf der Welt sagen: Der Junge ist gut, schauspielerisch.“

Moritz Bleibtreu – wer liebt ihn nicht? Als gechillter Cannabis-Pizzabote Kai aus Lammbock, als vorlauter Ex-Knasti in Soul-Kitchen oder als Macho-Italiener Giancarlo in Solino, hat er unser Herz erobert. Vor allem die Rolle des charmanten Draufgänger-Typen mit Witz und die des etwas dämlichen, aber liebenswerten Kleinkriminellen sind ihm auf den Leib geschnitten. So ist Bleibtreu mittlerweile seit über 20 Jahren eine feste Größe auf der deutschen und auch internationalen Filmbühne.

„Er ist sehr temperamentvoll“

In der Dokumentation kommen seine Kollegen wie die Schauspieler Jürgen Vogel und Til Schweiger und der Regisseur Fatih Akin zu Wort. Sie beschreiben Moritz Bleibtreu als einen sehr temperamentvollen Schauspieler, der mit einer wahnsinnigen Lust spielt und sich fast animalisch in Rollen und ihre Emotionen hineinversetzt. In vielen Filmausschnitten können wir uns davon selbst ein Bild machen.

Gangster-Habitus gelernt im Problembezirk

Außerdem begleitet die Doku den heute 45-Jährigen in das Hamburger Problemviertel St. Georg, in welchem Moritz Bleibtreu aufgewachsen ist. Hier erfuhr er auf der Straße das harte Leben am eigenen Leib. Von anderen Jugendlichen wurde er regelmäßig drangsaliert und verprügelt, auf seinem Schulweg kam er an Puffs vorbei und durch seine gesamte Kindheit zog sich „das Geräusch von Frauengeschrei und zersplitternden Glas“ – wie er selber sagt. Seine Mutter schickte ihn deshalb zur Selbstverteidigung. Er wurde tough und selbstbewusst und lernte beim Kampfsport Fähigkeiten wie Respekt, Disziplin und Aufopferung.

Auf den „Gangster-Habitus“ aus seiner alten Hood kann Bleibtreu heute beim Schauspielern zurückgreifen.

Moritz Bleibtreu: das Schauspielerkind

Auf der anderen Seite wuchs er in der elitären und intellektuellen Welt des Theaters auf. Sowohl seine alleinerziehende Mutter Monica Bleibtreu, als auch sein Vater Hans Brenner waren berühmte deutsche Schauspieler. Doch er wendete sich früh lieber dem Schauspiel vor der Kamera als auf der Bühne zu.

Das spannende Porträt im Hessischen Rundfunk lässt uns in Moritz Bleibtreus Leben seit seiner frühen Kindheit blicken und ist nicht nur für Superfans wie uns ein wahres Filet!

 

Bild: LaCameraChiara / Shutterstock.com

Verfügbar bis: 19. Juni 2017
Kategorien: Kultur