In dieser Woche ist der 75. Geburtstag von Werner Herzog. Aus diesem Grund zeigt die ARD seinen Film Mein liebster Feind – ein Dokumentarfilm über die Beziehung zwischen dem Regisseur und dem cholerischen Schauspieler Klaus Kinski.
Mein liebster Feind – eine inspirierende Hassliebe
„Ich hätte bloß nicken müssen und Kinski wäre tot.“
Sie wohnten zusammen, sie drehten zusammen – sie respektierten sich und gleichzeitig hätten sie einander umbringen können. Herzogs Film ist eine Hommage an den Ausnahmekünstler Klaus Kinski und zeitgleich seine ganz eigene Abrechnung mit ihm. Durch Aufnahmen vom Filmset schafft der Regisseur einen Einblick in die oft unzumutbare Zusammenarbeit mit dem Charakterdarsteller.
Über Kinskis intensives Wesen
Kinski brüllt, wütet und beschimpft Leute aus nichtigen Gründen aufs Übelste. Doch Herzog bleibt ruhig – es scheint die einzige Möglichkeit zu sein, Kinskis‘ Ausbrüchen entgegenzuwirken. Schließlich bieten ihm in Peru die indigene Statisten am Set von Fitzcarraldo sogar an, Kinski umzubringen.
Doch neben all dieser Wut, dieser alles um sich herum zerstörenden Art, war Kinski ein einfühlsamer Freund. Um dieses Bild zu verstärken, lässt Herzog mit Eva Mattes und Claudia Cardinale, zwei ehemalige Filmpartnerinnen Kinskis, zu Wort kommen. Mit ihnen schwelgt er in Erinnerungen an einen Freund, dessen intensives Wesen ihnen für alle Zeit im Gedächtnis bleiben wird.
Mehr als nur ein Porträt
Herzogs Dokumentation ist mehr als nur ein Porträt des Schauspielers Klaus Kinskis: Es ist seine ganz persönliche Geschichte – über eine Freundschaft, die sein Leben geprägt hat.
Sicherlich wäre der Film etwas anders ausgefallen, hätte Herzog damals schon gewusst, dass Kinski seine Tochter Pola 14 Jahre lang sexuell missbrauchte, wie diese 2013 in ihrer Autobiografie Kindermund 
Ein kurzes, herzergreifendes Video über einen Pinguin von Werner Herzog findet ihr hier.
Bild: © ARD
