< In dem Videotagebuch berichten Homosexuelle in Russland von ihrem Leben unter Putin – und ihrer Flucht ins Exil.

Mein Leben unter Putin – Homosexuelle in Russland | dbate

dbate | 24. Oktober 2016

Nachdem 2013 Wladimir Putin das sogenannte „Anti-Homosexuellen-Gesetz“ unterzeichnet hat, wird gleichgeschlechtliche Liebe in Russland mit Pädophilie gleichgesetzt. In dem Videotagebuch Mein Leben unter Putin berichten Homosexuelle in Russland von den Auswirkungen des Gesetzes – und ihrer Flucht ins Exil.

Nach der Verabschiebung des Gesetzes drohen Homosexuellen Geldstrafen oder sogar Haft. Dazu reicht, sich in der Öffentlichkeit zur Sexualität zu bekennen oder Zärtlichkeiten auszutauschen. Mit dem Gesetz befeuert Putin eine eh vorhandene Schwulen- und Lesbenfeindlichkeit in Russland: Immer mehr Neonazis machen regelrecht Jagd auf Schwule.

Unter dem Deckmantel des Kinderschutzes misshandeln sie Schwule. Danach stellen sie die Videos im Internet öffentlich zur Schau. Doch die Anfeindungen gegen Homosexuelle finden nahezu überall statt und zu jeder Zeit. So wird die Lesbe Ilmira Shyakhraznova bei einer Arztuntersuchung an der Universität gefragt, ob sie nicht wisse, dass Homosexualität nicht mit Religion vereinbar sei.

Warum werden Homosexuelle in Russland verfolgt?

Woher kommt die breite Abneigung gegen Homosexuelle? Yury Gavrikov, Veranstalter mittlerweile verbotener Gay-Prides in St. Petersburg und Moskau, erklärt, warum russische Politiker Schwule immer wieder als Feind präsentieren: „Du brauchst einen Gegner, um von den ganzen innenpolitischen Problemen abzulenken.“

Viacheslav Revin, der nach konkreten Morddrohungen erst seine Heimatstadt und dann Russland verlassen hat, und Artem Gorbunov sind in die USA geflohen und haben dort politisches Asyl beantragt. Sie erzählen davon, wie sie sich über Jahre verstecken mussten. In den USA fühlen sie sich nun zum ersten Mal in ihrem Leben als gleichwertige Menschen.

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