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Holunderblüte – wunderbarer Dokumentarfilm

Anne | 30. Mai 2015

Zwischen Holunderblüte und Alleen: Es ist eine verwunschene Welt hier in der ehemals ostpreußischen Gegend um Kaliningrad. Verknöcherte Kletterpflanzen ranken an den Häusern empor, Holunderbäume bewachsen die Zäune und tragen im Frühling weiße Blüten und in den letzten Sonnenstrahlen des Spätsommers dunkelviolette Beeren. Unendliche Weite erstreckt sich über den verwilderten Feldern. Am hohen Himmel werden Wolken vom Wind getrieben, der unten durch alte Birken und Gräser weht.

Alkoholismus, Gewalt und Perspektivlosigkeit

In dieser Märchenkulisse lässt Regisseur Volker Koepp die Kinder des Dorfes sprechen – über das Leben und ihre Träume. Mit bestürzender Ehrlichkeit und doch von wunderbar kindlicher Zuversicht geprägt, erzählen sie vom Verfall der Erwachsenen, von Alkoholismus, Gewalt und Perspektivlosigkeit. Sie sind zurückgelassen, versorgen sich oft selbst und kümmern sich um ihre Geschwister. „Schlecht ist nur, dass es hier so viele Alkoholiker gibt. Würde es sie nicht geben, wäre es hier viel schöner“ sagt eines der Mädchen. Wenn sie groß sind, wollen die Kinder studieren, Busfahrer oder Lehrerin werden, nur eines nicht: Trinken.

Holunderblüte – der Traum eines besseren Lebens

Der Dokumentarfilm Holunderblüte ist ein Meisterwerk des Erzählens, während die Landschaft in voller Blüte erstrahlt, veröden die Menschen abseits der Zivilisation. Doch die Kinder brennen für ihren Traum eines besseren Lebens.

Bild: Screenshot

Kategorien: Video on Demand