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Cinema Jenin – Die Geschichte eines Traums | ARD

Anne | 01. Dezember 2016

Der kleine Ahmed ist auf dem Weg in die Innenstadt des Flüchtlingslagers Jenin, als er durch Schüsse der israelischen Armee lebensgefährlich verletzt wird. Später im Krankenhaus können die Ärzte nichts mehr für den muslimischen Jungen tun. Er stirbt in den Armen seines Vaters. In tiefster Trauer entscheiden Ahmeds Eltern, seine Organe zur Spende freizugeben und retten damit das Leben von sechs Kindern aus Israel. Die Geschichte wurde 2008 im Dokumentarfilm „Das Herz von Jenin“ festgehalten, der mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnet wurde. Doch das ist noch nicht das Ende der Geschichte.

Ein ungewöhnliches Kulturprojekt

Während der Dreharbeiten kommt dem Dokumentarfilmer Marcus Vetter und Ahmeds Vater, Ismail Khatib, eine Idee. Als sie an dem heruntergekommenen Kino in Jenin vorbeilaufen, wollen sie ein Zeichen setzen. Das Kino ist seit der ersten Intifada 1987 geschlossen. Sie wollen es wieder aufbauen und so den Kindern von Jenin neue Hoffnung geben und andere Blickwinkel zeigen, als den tristen Anblick ihrer zerbombten Stadt. Cinema Jenin zeigt den steinigen Weg, den die beiden auf sich nehmen, um diese Vision in die Realität umzusetzen.

Das Cinema Jenin heute

Gerade gaben die Betreiber des Cinema Jenin auf ihrer Facebook-Seite bekannt, dass sie nun – nach 7 Jahren – das Kino schließen müssen.

With much sadness and regret: The building will be closed down by the end of November 2016. Inspite of all sincere efforts and attempts in trying to save Cinema Jenin. For two months we’ve been trying to appeal to several governmental institutions to save the historic place and preserve it’s heritage. But no one has come forward with a concrete positive solution. So the owners of 33 shareholders (…) have decided to sell it.

 

Bild: SWR/Pierre Johne

Verfügbar bis: 08. Dezember 2016
Kategorien: Gesellschaft, Kultur