< 'China's Web Junkies' werden in Reha-Zentren behandelt, die eher einem Gefängnis gleichen.

China’s Web Junkies | New York Times

Laura | 11. Februar 2019

Sie zocken mehrere Tage am Stück, schlafen und essen kaum – ihr Leben spielt sich nur noch online ab. Um die Internetsucht zu behandeln, lassen die verzweifelten Eltern ihr Kind in eines der 400 militärische Rehabilitationszentren für „Internet-Abhängige“ einweisen. Dort sollen die Jugendlichen durch fragliche Therapiemethoden ihren Sinn für die Realität zurück erlangen. Auch die Eltern werden psychologisch betreut.

China’s Web Junkies: „Elektronisches Heroin“ gegen Einsamkeit

China ist das erste Land, das „Internet-Abhängigkeit“ als Krankheit einstuft. Da viele viel zu tief in die virtuelle Welt eintauchen, gilt sie als das größte Gesundheitsrisiko für Jugendliche. Der Grund ist oft der enorme Leistungsdruck, dem sie kaum standhalten können oder die abgestumpfte Beziehung zu ihren Eltern. Somit wird das Internet der engste Freund der Heranwachsenden und dient ihnen als Rückzugsort, an dem sie sich geborgen fühlen – mehr als im echten Leben.

Die Kurzdoku China’s Web Junkies zeigt Jugendliche, die in einem Reha-Zentrum behandelt werden, das eher einem Gefängnis als einer klinischen Einrichtung gleicht. Wir erhalten erschütternde Einblicke in eine Problematik, die scheinbar mehr ein soziales Phänomen als eine Krankheit ist.

Bild:  New York Times

Kategorien: Gesellschaft